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Sonntag, 25. Januar 2015

Welche Art der Minne ist es nun?

Minne?

Vorwort

Bei diesem Post möchte ich euch helfen die verschiedenen Arten der Minne leicht auseinander zu halten. Es sollte bereits klar sein das die Spruchdichtung hier nicht hineingehört, da sie nicht teil des Minnesangs ist, sondern eine Art der nicht liebevollen Dichtung.
Auch zu bedenken ist, dass der Begriff "Liebe" nicht in allen Formen der Minnedichtung die selbe Bedeutung hat, so kann "Liebe" eine Gottes liebe oder eine erotische Liebe beschreiben.
Ich hoffe ich kann euch mit dieser Einteilung helfen, auch wenn es manchmal schwer ist ein Minnegedicht in eine dieser Gruppen einzuteilen.
Für die Beispiele werde ich selbst geschriebene Minnegedichte verwenden.

Hohe Minne?

Die hohe Minne ist sehr einfach daran zu erkennen, dass die Dame den Verehrer nicht anerkennt und seine Liebe erwidert. Zudem akzeptiert der Verehrer, dass er keine Chance hat die Dame für sich zu gewinnen. Die Dame wird zudem idealisiert.

Oh, wär ich doch nicht ich
Ach, wie schön war sie doch.
Augen, so blau wie ein Saphir,
die Haare so schön geflocht.
So vieles sah ich in ihr.

Wie alles verschwand,
als ich sie nur sah.
Elegant war ihr Gewand,
plötzlich schon stand sie da

Doch näher kam ich ihr nie.
Es raubte mir den Verstand.
War ich nicht würdig für sie?
Meine Liebe ihr nie gestand.

Bei diesem Beispiel ist leicht zu erkennen, dass der Verehrer seine un akzeptierte Liebe erkennt, auch wenn die Dame sie nicht direkt erwidert. Falls dieses Minnegedicht vorgetragen werden würde, würde die Dame seine Liebe natürlich nicht erwidern. Auch wenn dieses Gedicht verschieden ausgelegt werden kann, ist die Liebe eher von verehrender als liebevoller Natur.

Ebene Minne

Die ebene Minne lebt davon, dass der Verehrer und die Verehrte sich als ebenbürtig sehen. Die Frau wird nicht idealisiert, wie bei der hohen Minne, stattdessen wird sie mit ihren Fehlern akzeptiert. Die Standesunterschiede können durch diese Art der Minnedichtung aufgehoben werden. Es ist aber wichtig, die Gottesliebe und die Liebe zwischen Mann und Frau zu unterscheiden.

Wie du für mich, so ich für dich
Tag sowie Nacht
da lagen wir beisammen
den Ratschlag hab' ich veracht'
hatte so großes Verlangen

Trägst auch du Schatten in dir,
doch sind sie Teil des Lichts,
das erhellt Meine Tage hier,
trotz des schwarzen Gewichts.

Nun möcht' ich's wissen.
Schon so lang frag ich mich.
Muss es vereinbar'n mit dem Gewissen.
Liebst du mich?

Wie hier klar zu erkennen ist, wird die Dame nicht mehr idealisiert, sondern akzeptiert. Die hier beschriebene Liebe ist nicht mehr nur verehrend sondern auch liebevoll. Auch sieht man hier gut, das der Entscheid einer längeren Liebesbeziehung dem Mädchen überlassen wird.

Niedere Minne

Bei der niederen Minne wird die Frau oft als ein Ziel angesehen, wie eine neue Eroberung. Bei der niederen Minne geht es um einen Verehrer der um eine Frau eines tieferen Standes wirbt. Wenn zum Beispiel ein Ritter mit Minnesang um eine Magd wirbt, gehört das Minnelied wahrscheinlich zur niederen Minne.

Das Liebesrisiko
Da sass ich nun
und sah sie umhergehen
sass bei der Bar und hatte nichts zu tun;
bevor hatte ich sie nie gesehen.

Haar mit wunderschönem Glanz
und Lippen so rot wie Blut,
doch verfiele ich ihr ganz,
wär ich in Not.

Hät' ich sie doch nur für mich,
jeden ihrer Wünsche würd' ich erfüllen,
doch es ziemt sich nich'.
Ihr Herz möchte ich stehlen.

Wie im Gedicht zu erkennen ist, wird die Liebe für eine Frau eines tieferen Standes, im Mittelalter, eher als  unethisch betrachtet.

Mittwoch, 21. Januar 2015

Minnegedichte


Minnegedichte

Beispiel für ein Minnelied

Das folgende Beispiel für Minnesang nennt sich Traumliebe und wurde von Heinrich von Morungen geschrieben. Wie bei den meisten Minneliedern geht es um eine Verehrte, die er Lobpreist. Wie man hoffentlich erkennen kann, ist es eine unerfüllte Liebe des Mannes.

Traumliebe (Text ca. 1190-1230)

Nemt, frouwe, disen kranz!
álsô sprach ich zeiner wol getânen maget,
sô zieret ir den tanz;
mit den schœnen bluomen, áls ir si ûffe traget.
het ích vil edele gesteine,
daz müesste ûf iuwer haobet

óbe ir mirs geloubet.

sêt mîne triuwe, daz ichs meine.
Si nam daz ich ir bôt
einem kinde vil gelîch daz êre hât.
ir wangen wurden rôt
same die rôse, dâ si bî der liljen stât.
do erscâmpten sich ir liehten ougen:
dóch neic si mir schône.
daz wart mir zu lône:
wirt mirs iht mêr, daz trage ich tougen.
Ir sît sô wol getân,
daz ich iu mîn schapel gerne geben vil:
sô ichz áller beste hân.
wîzer unde rôter bluomen weiz ich vil:
die stênt niht verre in jener heide.
dâ si schône entspringent
und die vogele singent,
dâ suln wir si brechen beide.
Mich dûhte daz mir nie
lieber wurde, danne mir zu muote was.
die bluomen vielen ie
von dem boume bî uns nider an daz gras.
seht, dô muost ich von fröuden lachen.
do ich sô wünneclîche
was in troume rîche,
dô tagete ez und muose ich wachen.
Mir ist von ir geschehen,
daz ich disen sumer allen meiden muoz
vaste únder d’ougen sehen:
lîhte wirt mir einiu: so ist mir sorgen buoz.
waz óbe si gêt an disem tanze?
frouwe, durch iuwer güete
rucket ûf die hüete.
ôwê gesæhe ich si under kranze!

Übersetzung
»Nehmt, Herrin, diesen Kranz!« so sprach ich zu einem schönen Mädchen, »dann zieret ihr den Tanz, mit den schönen Blumen, wenn ihr sie auf dem
Kopf tragt. Hätte ich kostbare Edelsteine, die müssten auf euer Haupt, wenn ihr mir das glauben wollt. Seht meine Redlichkeit, dass ich’s so meine.
Sie nahm an, was ich ihr bot, wie ein Kind von Anstand, das Verehrung verdient. Ihre Wangen wurden rot, gleich einer Rose, wenn sie unter Lilien blüht. Scham verdunkelte ihre hellen Augen, doch sie neigte sich mir anmutig zu. Das wurde mir zum Lohn, und wird mir mehr zuteil, bewahre ich Schweigen.
Ihr seid so schön, dass ich euch mein Kränzlein gerne geben will: das beste, was ich habe. Ich weiss, wo viele weisse und rote Blumen wachsen: Sie stehen nicht fern auf jener Heide, wo sie herrlich aufspriessen, und da, unter dem Gesang der Vögel wollen wir sie gemeinsam pflücken.
Mir schien, dass mir niemals seliger zumute war als damals. Blüten fielen immerfort von dem Baum um uns nieder in das Gras. Ja, ich lachte vor Glück.
Und als ich so den Traum von der Fülle des Glücks träumte, da wurde es Tag, und ich musste erwachen
Sie hat mich dazu gebracht, dass ich diesen Sommer allen Mädchen tief in die Augen sehen muss. Finde ich die eine, dann schwände mein Kummer. Wie, wenn sie in diesem Tanz mittanzt? Frauen, habt die Güte, rückt empor die Hüte! Ach sähe ich sie doch unter dem Kranz!
(Quelle: Mittelhochdeutsche Lyrik: Minnesang - HP Joachim Schmid)

Das Minnegedicht "Traumliebe" ist ein wuderbares Beispiel, dafür dass bei einem Minnegedicht der Mann alles für die Verehrte aufgeben würde und alles für sie tun würde. Der Mann würde ihr selbst seine teuersten Edelseine schenken, nur um sie glücklich zu machen.

Mein Minnegedicht
An dieser Stelle möchte ich noch mein eigenes Minnegedicht vorstellen. Bei meinem Minnegedicht habe ich einige deutsche Wörter angepasst, sodass es etwas altertümlicher wirkt, Ich hoffe es ist immer noch verständlich.

Oh wär's doch noch immer so 
Wie ich mich sehne,
jeden Tag wie jede Nacht.
Wenn sie mich doch sähe.
Wie oft hab ich an sie gedacht?

Haar so zart wie Samt.
Augen, wie waren sie sacht.
Wär ich doch verdammt,
hät ich nicht an sie gedacht.

Wie lang ist's nun her,
dass an sie ich hab gedacht?
Wünscht, wär's wie früher,
als wir gemeinsam hab'n gelacht.

Bei meinem Minnegedicht geht es um die Sehnsucht eines Mannes nach einer Frau, welche für ihn nicht mehr erreichbar ist, wobei uns die Umstände für diese Situation nicht bekannt sind. Was jedoch herausgelesen werden kann, ist, dass der Singende vor langer Zeit glücklich mit ihr war. Es besteht zudem die Möglichkeit, zu sagen, dass der Sänger sich nicht von seiner Liebe trennen wollte, sondern durch unbekannte Gründe gezwungen wurde. Zeit und Ort spielen - wie bei den meisten Minnegedichten - keine Rolle, da es sich um eine unmögliche Liebe handelt, welche zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich ist.

Meine Meinung zum Minnesang

Mir gefällt der Minnesang, da er eine schöne Darstellung der mittelhochdeutschen Sprache ist und da ein Minnegedicht, vorallem in der späteren Zeit des Minnesangs, viel Aussagekraft besass. Der Minnesang sowie die Poesie im Allgemeinen ist eine spezielle Art, Gefühle zu übermitteln, da sie um einiges kräftiger ist als die normale Sprache.

(Allgemeine Quelle: Wikipedia Minnesang)

Sonntag, 18. Januar 2015

Minnesang

Minnesang

Herkunft und zeitliche Einordnung

Der Minnesang stammt, wie viele andere Gewohnheiten des Mittelalters, aus Frankreich, Südfrankreich um genau zu sein. Die ersten bezeugten Minnesänger traten in Trobadors auf. Sie sangen zwar nicht in mittelhochdeutsch, dafür aber in Provenzialisch. Auch der nordfranzösiche Minnesang in Trouvères hatte wesentlichen Einfluss auf den deutschen Minnesang.
Der mittelhochdeutsche Minnesang kam erst um etwa er 1155 auf. Das Mittelhochdeutsch im Minnesang gilt als der erste Versuch der Vereinheitlichung der deutschen Literatursprache. 400 Jahre später erfolgte der nächste Versuch der Vereinheitlichung durch Martin Luther. Im Spätmittelalter (ab etwa 1250) wurde der höfisch-riterliche Minnesang von anderen Gattungen abgelöst.

Kennzeichen des Minnesangs

Die mittelhochdeutsche Lyrik kann grundsätzlich in zwei Arten der Dichtung eingeteilt werden:

  1. Die Spruchdichtung, welche umgangssprachlicher war und auch von Berufsdichtern vorgetragen wurde. Die Spruchdichtung handelt meist von politischen Umständen und Ähnlichem.
  2. Der ritterlich-adeligen Liebeslyrik (Minnesang), welche sich mit der Liebe befasste und nicht zum Beispiel mit politischen Themen.Die Minnnedichtung handelt von unerfüllter Liebe, der Lobpreisung einer Angebeteten oder auch erotischen Erlebnissen.
Die Liebeslyrik lässt sich noch weiter unterteilen. Die für uns wichtigen Unterkategorien sind: Die hohe Minne, die ebene Minne und die niedere Minne.
    • Hohe Minne: Die hohe Minne beschreibt die Verehrung einer hohen Dame, welche die Geste nicht erwidert, da sie in der Gesellschaft höher steht als der Ritter der den Minnesang vorträgt. Der hohe Minnesang war oft auch eine Art Wettbewerb unter den Rittern
    • Ebene Minne: Die ebene Minne handelt von einer beidseitigen Liebe, bei der sich Mann als auch Dame gegenseitig lieben. Der Mann wirbt nicht um eine unerreichbare Dame sondern eine Dame von seinem Stand. Sie sind sich "ebenbürtig" (vom der mittelalterlichen Ansichtspunkt).
    • Niedere Minne: Die niedere Minne handelt von der Liebe eines Ritters für eine "niedere" Frau, wie eine Magd. Die niedere Minne wurde oft als schlecht angesehen da eine Liebe für eine "niedere" Frau unethisch war. Zudem würde diese Liebe wie eine Eroberung angesehen.
    Die hohe und niedere Minne bildeten oft einen Kontrast zu einander. Die hohe Minne stellte oft das ethische und moralisch angemessene dar, die niedere Minne stellte normalerweise das unethische und weltliche dar. Einfach zu erkennnen ist, dass die ebene Minne die Mitte darstellte, sie war zwar nicht perfekt, wurde jedoch akzeptiert.

    Was bedeutet der Minnesang

    Der Minnesang beschreibt, eine Art von Liedern, die der Verehrung hoher Damen galten. Hierbei ist
    zu bedenken, dass minne zwar Liebe oder liebevolles Gedenken bedeutet, aber die Präsentierenden sich nicht immer ein liebendes Verhältnis mit der Dame wünschten. Dies änderte sich jedoch zunehmend. In der ursprünglichen Form des Minnesang reagierte die Dame nicht einmal auf den Gesang des Minnesängers. Dies missfiel den Sängern zunehmend und sie wollten die Dame nicht nur lobpreisen, sondern auf für sich gewinnen.
    Somit veränderte sich der Minnesang zunehmend. Die Sänger begannen auch um die Herzen von Frauen aus tieferen Rängen zu werben. Sogar Frauen begannen den Minnesang zu nutzen. Somit wurde der Minnesang doch zum Bezeugniss der Liebe oder auch des Verlangens.
    (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Minnesang)

    Sonntag, 4. Januar 2015

    Sprachherkunft des Deutschen

    Sprachherkunft des Deutschen


    Für den Anfang, sei gesagt sein, dass Deutsch nicht direkt vom Lateinischen abstammt, wie zum Beispiel Italienisch oder Französisch.Zwar hat das Deutsche einige Ähnlichkeiten mit der Grammatik der lateinischen Sprachen, stammt jedoch ursprünglich vom Germanischen ab. Germanisch wiederum gehört zu den indogermanischen Sprachen, zu welchen auch Indisch, Iranisch, Armenisch, Griechisch und einige andere Sprachen gehören.
    Die uns bekannte erste germanische Sprache, abgesehen von noch älteren Runenschriften ist Gotisch, welche jedoch bereits ausgestorben ist.
    Indogermanisch beschreibt nur eine Gruppe von Sprachen und kann deswegen nicht als Ursprache angesehen werden. Zu diesem Zeitpunkt, kennen wir die Ursprache der indogermanischen Sprachen noch nicht, wir können aber sagen, dass die verschiedenen Sprachen zu einer Gruppe gehören, da sie einerseits lexikalische wie auch grammatikalische Überschneidungen aufweisen.
    Zu den Indogermanischen Sprachen gehören;


  1. Indisch
  2. Iranisch
  3. Armenisch
  4. Griechisch
  5. Albanisch
  6. Italisch
  7. Keltisch
  8. Baltisch
  9. Slawisch
  10. Germanisch

  11. Wie bereits auf der Grafik zu sehen ist, sind aus den indogermanischen Sprachen weitere Sprachen entstanden. Lateinisch gehört zu der Gruppe der italischen Sprachen. Die italischen Sprachen haben sich vor allem von Rom aus ausgebreitet. Später wurden aus dem Lateinischen, vulgarisierte Tochtersprachen, wie Italienisch und Französisch. Dank dieser Nähe der Sprachen kann kann man sie leicht miteinander verknüpfen.
    Natürlich hatten auch weiter entfernte Sprachen einen Einfluss aufeinander, so zum Beispiel stammen das deutsche Wort: Vater und das englische Wort: father beide vom lateinischen Wort: pater ab.

    Nun kommen wir zur Herkunft von Deutsch.
    Das Deutsche durchlebte drei wichtige Phasen in die wir es einteilen können. Diese Phasen sind jedoch mehr eine Art der Dialekt Unterscheidung als eine Sprachen-Unterscheidung. 
    Die erste Phase, war die Phase des althochdeutschen es begann um ca. 750 und endete ca. um 1050 (Die ungefähre Entstehungszeit des Minnesang)
    Die zweite Phase, war die Phase des mittelhochdeutschen, dass um etwa 1050 begann und etwa um 1350 endete.
    Die dritte Phase dauerte von 1350 bis etwa 1650.
    Danach entstand das Neuhochdeutsch, dass wir bis heute verwenden.

    Schlussendlich hilft uns das Indogermanische, das eigentlich keine Sprache ist, die Herkunft und die Verwandschaft der heutigen Sprachen zu erkennen und auszunutzen.